Krippenspiel 2017 (30.12.2017)

Das Krippenspiel ist fester Ritus bei den Christvespern am Heiligen Abend in Leegebruch. Seit ca. vier Wochen hatten die Jugendlichen und Erwachsenen geprobt, bis das Stück aufführungsreif war.

In diesem Jahr stand der römische Prokurator Qurinius, während dessen Amtszeit in der Provinz Syria laut Evangelist Lukas die Volkszählung stattfand, die zur Wanderung von Maria und Josef nach Bethlehem führte. Qurinius wird als Politiker gezeigt, der merkt, dass nicht alle Probleme mit dem Schwert gelöst werden können, der nach einer Möglichkeit sucht, ohne Blutvergießen zu regieren und damit automatisch in den Konflikt mit seinen Vorgesetzten gerät - hier verkörpert durch den Senator, der die Durhsetzung der Interessen Roms mit aller Macht einfordert. Qurinius, der sich selbst nach Bethlehem begibt, dabei sogar seiner vorgeschriebenen Eskorte entwischt, findet schließlich zum Stall mit dem Kind und ist sich ziemlich sicher, hier ist der wirkliche, menschlich-solidarische Frieden zu finden, der Frieden für Rom, für Washington, für Moskau, für Damaskus, für Teheran - für die Welt und für ihn selbst bedeutet.


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Maria ist in ihrem Haus in Nazareth und strickt gerade, als sie ein erschreckendes Erlebnis hat...
Der Engel Gabriel kündigt ihr die Geburt eines Kindes an, das Gottes Sohn genannt werden wird.
Gabriel ist selbst begeistert von der Botschaft, die er Maria und dann später auch den Hirten überbringen darf.
Der römischer Senator, der den in Rom weilenden Quirinius auf Linie bringen und auf die Hegemonialpolitik Roms einschwören will.
Quirinius ist im Zweifel, ob mit dem Schwert alle Probleme gelöst werden können. Er möchte ohne Blutvergießen regieren.
Weil sich Quirinius nicht überzeugen lässt, haut der Senator mit der Faust auf den Tisch, dass alle erschrecken.
Und dann will der Kaiser auch noch eine Volkszählung! Der Senator händigt Quirinius den Befehl aus.
Süffisant und zynisch zwingt der Senator dem Prokurator seinen Willen auf: der Kaiser könnte per Twitter die Amtsenthebung mitteilen.
Römische Maxime: Wenn die Juden sich nicht unterwerfen, dann muss das Schwert Roms sie zur Räson bringen!
Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem: Kannst Du noch Maria, oder sollen wir eine Pause machen?
Danke Josef, dass Du mich trotz meiner Schwangerschaft nicht im Stich gelassen hast. Gut, dass wir zusammenhalten!
Die Weisen unterwegs: Die alten Schriften, die sie studiert haben, und der Stern verweisen auf den gleichen Friedensfürst.
Bethlehem ist richtig, da müssen wir hin! Dort soll der Friedefürst geboren werden.
Quirinius mit seinem Adjutanten Okullus, der auch auf Machterhalt setzt. Bitte keine Kritik an Rom, aber ein dezentes Vorgehen bitte!
Die ruppige Wirtin mit Haaren auf den Zähnen will Maria und Josef als lästiges Pack wegscheuchen.
Ihre einfühlsame Tochter Ruth nimmt hinter dem Rücken der Mutter Maria und Josef mit in den warmen Stall.
Qurinius kommt mit Okullus und der Eskorte aus Legionären auch nach Bethlehem, um die Wahrheit zu finden.
Er trifft auf die Weisen, mit denen er einen regen Disput hat. Okullus ist der wachsam beobachtende Bodyguard.
Suchst Du, Quirinius, vielleicht das Gleiche wie wir, nur hast Du noch nicht verstanden, was Du wirklich suchst?
Kalt ist es bei den Hirten am kleinen Feuer. Können wir auf Freiheit und Gerechtigkeit hoffen, oder müssen sie erkämpft werden?
Quirinius kommt ebenfalls zum Stall, jetzt ohne Eskorte, was das Misstrauen der Hirten erregt. Ein Römer allei - ist das eine Falle?
Die Weisen sind sicher, ihr Ziel gefunden zu haben, genauso wie die Hirten, die, vom Engel benachrichtigt, dazu kommen.
Okullus ist außer sich, dass Quirinius ohne Eskorte entwischt ist und sich am Stall unter das Volk mischt...
...doch Quirinius ist sich ziemlich sicher, den Richtigen gefunden zu haben: den, der Frieden bringt für die Welt für ihn selbst.
 

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